Von den Korallenriffen der Florida Keys bis zu den Sumpfzypressen im Nordwesten, Floridas vielseitige Lebensräume sind das Zuhause einer unglaublichen Palette an Wildtieren. Nirgendwo sonst können scheue Alligatoren, verspielte Seekühe und wunderschöne Wasservögel an nur einem Tag beobachtet werden.

Wanderungen führen durch verzauberte Wälder, Rückzugsorte für Schwarzbären, dem Florida-Panther sowie für Rotluchse. Mit dem Kanu oder Kajak geht es an Flussufern entlang, die von exotischen Wasservögeln bewohnt werden. Erholungssuchende können bei einer geführten Bootstour durch die Natur entspannen. Während eines Sommerspaziergangs bei Mondlicht trifft man auf nistende Wasserschildkröten, und bei Tauchgängen überrascht die bunte Unterwasserwelt.

Ein Aufeinandertreffen mit Floridas Tierwelt – ob groß oder klein – ist sicher. Einfach unseren Tipps zu Stätten und Saisonzeiten folgen und einige typische Florida-Ureinwohner werden den Weg kreuzen.

Eine umfassende Auflistung pro Monat ist auf der Website der „Florida Fish and Wildlife Conservation Commission“ verfügbar (http://fwc.site-ym.com/events/event_list.asp).

 

Alligator

Ein Alligator kann, mit seinem Kiefer mit einer Kraft von 3.000 Pfund zuschnappen. Das Reptil ist durchschnittlich zwei bis dreieinhalb Meter lang und kann sich rasend schnell fortbewegen. Alligatoren können in zahlreichen Parks und Naturschutzgebieten beobachtet werden, zum Beispiel im Merritt Island National Wildlife Refuge (östlich von Titusville an Floridas Ostküste) und im Myakka River State Park (in Sarasota an der Golfküste). Zur Paarungszeit im Mai sind sie besonders häufig anzutreffen. Am seltensten zeigen sie sich in den kalten Wintermonaten, da sie hier meist ruhen.

 

Krokodil

Krokodile haben schmalere Schnauzen als Alligatoren, sind etwas größer und sehr scheu. Krokodile leben in Salz- oder Brackwasser, im Gegensatz zu Alligatoren, die Süßwasser bevorzugen. Diese seltenen prähistorischen Tiere leben in den Upper Keys im Crocodile Lake National Wildlife Refuge von Key Largo sowie in den Everglades, den einzigen verbleibenden Lebensräumen des amerikanischen Krokodils auf US-Boden. Brutzeit ist von März bis Oktober.

 

Gürteltier

Vernimmt man nachts Geräusche, die an einen Palmwedel stampfenden Elefanten erinnern, dann sind die Chancen hoch, dass es sich um ein Gürteltier handelt. Gürteltiere schauen aus wie winzige Dinosaurier und vor Tausenden von Jahren wogen sie rund 250 Kilogramm und waren etwa einen Meter groß. Da sie kein schützendes Fell haben bevorzugen sie gemäßigtes Wetter und graben sich bei Kälte oder Hitze ein. Im Sommer sind sie in den kühlen Abendstunden am aktivsten, im Winter bevorzugen sie die wärmeren Tageszeiten. Der Myakka River State Park in Sarasota ist ein bevorzugter Platz für Gürteltier-Familien und Besucher haben eine gute Chance, jene Gürteltier-Vierlinge zu erspähen, die jeden Wurf ausmachen.

 

Key Deer

Gerade einmal 40 Kilogramm schwer und nicht einmal einen Meter groß, ist der Key-Weißwedelhirsch eher zierlich. Es handelt sich hierbei um eine Unterart und das kleinste der Weißwedelhirsche, welche einzig auf den Florida Keys im Süden von Florida leben. Das Rotwild kann auf den Big Pine und No Name Keys sowie auch vereinzelt auf den umliegenden Insel gesichtet werden.Etwa zwei Drittel der verbleibenden 700 bis 800 Tiere leben in den Laubwäldern von Big Pine Key, die meisten davon im National Key Deer Refuge. Meistens zeigen sie sich bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang, denn dann sind sie am aktivsten.

 

Pelikan

Schon zahlreiche Gedichte schwärmten von diesem wunderbaren Vogel. Der Pelikan hat einen großen Kehlsack, welcher dreimal mehr Fische halten kann als sein Magen. Braunpelikane sind das ganze Jahr in Florida vorzufinden, Nashornpelikane sind über den Winter hier. Diese gefiederten Freunde strömen zu unseren Stränden und Flüssen und kommen in großen Zahlen im Pelican Island National Wildlife Refuge zusammen.

 

Rosalöffler

Floridas „echter“ pinker Vogel hat einen glänzenden fuchsienfarbigen Körper mit einem hell-roten Fleck auf der Schulter und einen langen, schmalen Schnabel. Einen Rosalöffler zu beobachten ist ein Highlight für alle Vogelbeobachter und kommt in Süd-Florida oft vor. Im Sommer zeigen sich die Vögel auch in den anderen Teilen des Staates. Das J.N. „Ding“ Darling National Wildlife Refuge auf Sanibel Island ist das Zuhause zahlreicher dieser Schönheiten.

 

Wasserschildkröte

An Floridas Küsten verraten winzige Spuren im Sand die Anwesenheit von Wasserschildkröten. Weibliche Schildkröten legen riesige Entfernungen zurück, um an beiden Küsten Floridas zu nisten. Die meisten Nistplätze finden sich zwischen Titusville und Sebastian Inlet. Das Naturreservat Archie Carr National Wildlife Refuge, welches sich von Melbourne Beach bis nach Wabasso erstreckt, weist die höchste Dichte an Nistplätzen der Unechten Karettschildkröte in der ganzen westlichen Hemisphäre auf. Wasserschildkröten nisten von Mai bis Oktober und können im ganzen Staat auf öffentlichen, extra dafür angelegten Wegen, hauptsächlich im Juni und Juli beobachtet werden.

 

Manati

Als Christopher Columbus das erste Mal eine Seekuh sah, hielt er das Wesen für eine Meerjungfrau. Diese freundlichen Vegetarier werden über drei Meter lang, bringen nicht selten über 400 Kilogramm auf die Waage und sind mit den Elefanten verwandt. Seekühe bevorzugen im Winter warme Gewässer und können in Flüssen, Buchten, warmen Quellen und in der Nähe von Kraftwerken beobachtet werden. Im Blue Spring State Parks sowie im Three Sisters Springs und dem Homosassa Springs Wildlife State Park können die Seekühe gesichtet werden.

 

Große Tümmler

Delfine sind Warmblüter und Säugetiere mit Kommunikationsfähigkeiten und sozialen Kompetenzen. Sie tragen ein ständiges Lächeln mit sich und lieben es neben fahrenden Booten herzuschwimmen. Delfine können das ganze Jahr über von der Küste aus beobachtet werden. Auf Delfin-Touren per Boot oder beim Delfinschwimmen in einem Aquarium kommen Besuchern den Tieren ganz nah; aber auch in Parks und Schutzgebieten im Nordwesten Floridas bis in die Everglades können sie gesehen werden.

 

Weißkopfadler

Dieser wahrhaftige amerikanische Vogel ist der einzige nur in Nordamerika vorkommende Adler und seit 1782 ein nationales Symbol. Der Weißkopfadler favorisiert Florida für den Nestbau und in keinem anderen Bundesstaat werden mehr brütende Weißkopfadler gezählt. Sie leben in Paaren, bauen riesige Nester in den Kronen großer Bäume in der Nähe von Flüssen, Seen, Sümpfen oder andern Feuchtgebieten. Auf Marco Island, einem offiziellen Weißkopfadler-Schutzgebiet, sowie im Merritt Island National Wildlife Refuge kann man sie das ganze Jahr über beobachten

 

Rotluchs

Wer Katzen liebt, wird von dieser Katzenart fasziniert sein. Benannt nach ihrem kurzen Schwanz sind Rotluchse etwa zweimal so groß wie Hauskatzen und verfügen über scharfe Zähne und Klauen. Das scheue Tier bevorzugt Wald- oder Graslandschaften, aber kann ab und an in der Abend- und Morgendämmerung entlang verlassener Straßen bei der Jagd nach kleinen Nagetieren gesichtet werden. Obwohl sie das ganze Jahr über aktiv sind, werden sie selten tagsüber gesichtet – eine Ausnahme stellt die Brutzeit dar.

 

Schmetterlinge

Mehr als 160 Arten dieser fliegenden Schönheiten existieren in Florida und weitere 200 wurden bei der Durchquerung gezählt. Ein großer Teil davon kann nirgendwo anders in Nordamerika gefunden werden. Vom Panhandle bis zu den Keys gibt es zahlreiche Orte an denen Schmetterlinge beobachtet werden können, darunter der John Pennekamp Coral Reef State Park in Key Largo und das St. Marks National Wildlife Refuge, das Zuhause des Monarch-Schmetterlings. Darüber hinaus gibt es ein Regenwald-Biotop für Schmetterlinge im Florida Museum of National History in Gainesville, welches das ganze Jahr über die Heimat von mehreren Hundert einheimischen und exotischen Schmetterlingen ist.

 

Floridas Schwarzbär

Wie Winnie Pooh lieben auch Floridas Schwarzbären Honig; aber auch Bienen, Früchte, Nüsse, Zweige und kleine Tiere. Die schüchternen Bären besitzen gebogene Klauen, um besser die Bäume unserer Wälder erklimmen zu können. Die Bären lassen sich auch im Wekiwa Springs State Park Nahe der Stadt Orlando beobachten. Am besten anzutreffen sind sie im Mai und Juni sowie im August und September.

 

Florida Panther

Biologen nutzen Radiotelemetrie-Elemente um die verbleibende kleine Anzahl an Panthern in Süd-Florida zu erforschen. Der Florida Panther ist eines der seltensten und am meisten gefährdeten Säugetiere in der Welt. Sie sind nachtaktiv und ruhen am Tag. Gewöhnlich sind sie in den Pinelands, in Hartholzwäldern und den Sumpfwäldern der Everglades, im Fakahatchee Strand Preserve State Park und im Florida Panther and Ten Thousand Islands National Wildlife Refuge vorzufinden. Die Wildkatze ist eine Unterart des Pumas.

 

Fuchseichhörnchen

Die einheimischen Tiere sind seltener als graue Eichhörnchen, was eine Beobachtung zu einem besonderen Erlebnis macht. Sie haben einen kräftigeren Körper, einen längeren Schwanz und ein Fell, welches farblich von gebbraun über grau und dunkelbraun bis ganz schwarz reicht. Eine weiße Nase und weiße Ohren geben dem Fuchseichhörnchen eine maskenähnliche Erscheinung. In den nördlichen und nordwestlichen Teilen Floridas sind sie am häufigsten. Besucher treffen sie in den State Parks und Wäldern an, zum Beispiel im Ochlockonee River State Park in Sopchoppy und entlang des Withlacoochee State Trail im Zentralwesten Floridas.

 

White squirrel at the Ocklochonee River State Park in Florida.

- Sarah Gray Photography

White squirrel at the Ocklochonee River State Park in Florida.

White squirrels are everywhere at Ocklochonee River State Park.

- Sarah Gray Photography

Kanadareiher

Der große Vogel ist langhalsig und schmächtig und wird über 1,20 Meter groß mit einer Flügelspannweite von bis zu zwei Metern. Er nutzt seinen großen Schnabel um Fische, Frösche und Schlangen im Meer, in Flüssen, Sümpfen und Seen aufzuspießen. Nicht nur er ist blau, sondern auch seine Eier. Kanadareiher suchen am Tag und bei Mondlicht nach Nahrung, aber sind zu Sonnenauf - und Sonnenuntergang am aktivsten. Er kann das ganze Jahr über an Süß- und Salzwasserstellen in unseren Parks und Schutzgebieten, wie beispielsweise im Sebastian Inlet State Park in Melbourne Beach, beobachten werden.