By Wiebke Flegel

Wer kennt es nicht, das Kennedy Space Center? Zumindest vom Hörensagen? Das weltberühmte Raumfahrtzentrum der USA an der Space Coast des Sunshine States war und ist ein Anziehungspunkt für viele Florida-Reisenden und manch einer erfüllt sich mit einem Besuch auf Cape Canaveral einen Kindheitstraum…

Mit der Atlantis machte sich am 8. Juli 2011 ein letztes Mal eine Raumfähre von der Startrampe des Kennedy Space Centers auf in den Orbit. Die Landung am 21. Juli beendete schließlich die Ära des legendären Weltraumbahnhofs. Aber auch ohne ins All düsende Raumfähren hat das ‚KSC‘ auf Cape Canaveral nichts von seiner Faszination verloren.

An einem strahlend-sonnigen Tag im Oktober letzten Jahres hab ich mich in Richtung Space Coast aufgemacht, um dieser Faszination nachzugehen. Pünktlich um 9 Uhr stand ich vorm Besucherzentrum des Kennedy Space Centers, scharrte mit den Hufen und wurde endlich mit den anderen ‚Early Birds‘ eingelassen.

Da ich noch ein wenig Zeit bis zur ersten Kennedy Space Center Tour hatte (diese sollte man übrigens gleich zu Beginn seines Besuches einplanen!), bummelte ich durch das Besucherzentrum und sammelte im ‚Exploration Space’ promt erste Astronauten-Erfahrung. Mit einem Simulator versuchte ich eine Raumkapsel an die dazugehörige Raumfähre anzudocken. Die Betonung liegt auf ‚versuchte‘ und dabei blieb es leider auch. Technikbegeisterte Menschen – vor allem Männer – waren jedoch nur schwer vom Simulator loszueisen… Mir gefiel die Möglichkeit, am Ausgang Fotos von sich in Astronautenmontur zu knipsen und direkt auf Facebook zu posten, eindeutig besser. Nun aber auf zur Tour, es wurde höchste Zeit. Ein voll besetzter Bus mit staunenden Touristen und einem gut gelaunten Busfahrer passierte zunächst das Vehicle Assembly Building. In dieser wirklich riesigen, 160 Meter hohen Montagehalle (zum Vergleich: die Freiheitsstatue kommt ‚nur‘ auf eine Gesamthöhe von 93 Metern), die mit ihrem Rauminhalt von über drei Millionen Kubikmetern zu den größten Hallen weltweit zählt, wurden einst die Shuttles für ihre Starts vorbereitet. Laut unserem Busfahrer passt das New Yorker Yankee Stadion plus Parkplatz locker auf das Dach dieser Halle – wow! Wenig später und immer noch beeindruckt ob der gerade gehörten Fakten, legten wir den ersten Stopp der Tour am ‚LC-39 Observation Gantry‘ ein. In der Ausstellung gab’s Infos rund um das Leben im Space Shuttle und vom Aussichtspunkt hatte man einen tollen Blick auf die ehemaligen Startrampen, das Vehicle Assembly Building und auf den Atlantik. Weiter ging’s, mitten durch das Merritt Wildlife Sanctuary, dessen Gebiet die NASA mit all ihren Gebäuden und Straßen übrigens nur zu zirka einem Zehntel belegt. Der Rest gehört der Natur und den heimischen Tieren. Der erste Alligator, angeblich heißt er Charlie, ließ nicht lang auf sich warten und löste Begeisterungsstürme aus. Stopp Nummer zwei war schließlich das Apollo/Saturn V Center, das mich mit seinen wirklich informativ und spannend gemachten Filmen in den Bann gezogen hat. Warum? Das erzähle ich euch nächste Woche im zweiten Teil meines Blog Posts zum Kennedy Space Center!