By Wiebke Flegel

Wenn in den USA etwas besonders gut gelaufen ist und sich die Leute ob ihres Erfolges freuen, hört man gerne den Ausspruch: ‚And now we’re going to Disney World!‘ Die Begeisterung für die Walt Disney World ist nicht nur bei der kleinen Enkelin vorhanden, sondern auch beim Opa, junge Single-Pärchen freuen sich ebenso auf Mickey & Co., wie rüstige Senioren-Gruppen und sogar vermeintlich coole Teenager lassen ihre Lässigkeit für einen Tag vor den Toren dieses gigantischen Freizeitparks und freuen sich über einen ‚hug‘ von Goofy.

Und natürlich wollte auch ich von der Begeisterung für diesen Park angesteckt werden und stürzte mich an einem sonnigen Oktobertag letzten Jahres ins Getümmel. Von einer der unzähligen Disney-Autobahn-Abfahrten ging es zunächst in Disney's Yacht Club Resort. Nach dem Einchecken genoss ich für ein paar Minuten das großzügige Zimmer, bewunderte die zu Micky Maus-Köpfen gerollten Handtücher und entwarf meine persönliche Disney-World-Strategie.  Da ich nur einen knappen Tag Zeit hatte, entschloss ich mich – ganz klassisch – zunächst für das Magic Kingdom und anschließend für Epcot. Die Disney Hollywood Studios, Downtown Disney (das ‚Stadtzentrum‘ von Walt Disney World) und Disney Animal Kingdom (eine Mischung aus Zoo und Vergnügungspark) müssen einfach auf meinen nächsten Besuch warten.

Bepackt mit Park-Plan und Broschüren mache ich mich auf den Weg in das Herz von Walt Disney World. Glückliche Menschen um mich herum, lassen die Vorfreude steigen und nach zwanzig Minuten strahlt es mir entgegen – das legendäre Cinderella Castle! Mit seiner stattlichen Höhe von 58 Metern und den 18 Türmchen ist es DER Blickfang im Magic Kingdom und Traum aller Prinzessinnen. Später am Nachmittag wird es vor dem Schloss plötzlich proppenvoll und kleine wie große Disney-Fans jubeln Micky, Minnie, Goofy und Donald zu, die tanzend und singend die Laune der Parkbesucher zum Kochen bringen. Wenig später erreiche ich in der Mad Tea Party sofort wieder Siedetemperatur, bekomme den Drehwurm meines Lebens und habe einen Riesenspaß. Viel zu spät bemerke ich im Anschluss, dass die Autogramm- und Fotografier-Zeiten der Costume Character auf dem Parkplan vermerkt sind und verpasse ein Meet-and-Greet mit Winnie Puhh und Tigger um Haaresbreite. Doch dann kann ich noch am Rande beobachten, wie bei der Rapunzel-Autogramm-Stunde ein kleines Mädchen von Rapunzel höchstpersönlich geknuddelt wird. Seelig lächelnd, winkend  und mit ihrem Autogrammbuch unterm Arm verabschiedet sich der kleine Fan. Ich stehe gerührt da und kann kaum glauben, dass ich erst mal tief Luft holen muss, bevor ich weiter gehen kann…

Weiter geht’s – vorbei an diversen Restaurants, durchs Adventure- bis hin zum Frontierland. Im Souvenirshop kaufe ich Micky Maus-Schokotaler und Goofy-Weingummis bevor ich schweren Herzens das magische Königreich wieder verlasse.

Das nächste Mal brauche ich einfach mehr Zeit, aber nun MUSS ich einfach noch in den Vergnügungspark Epcot, der technische Innovationen und die Kulturen der Welt präsentiert! Eine kleine Reise um den Globus kann beginnen und innerhalb von drei Stunden habe ich halb Europa, Asien, Süd- und Nordamerika bereist, Köstlichkeiten aus Süd Afrika und Mexiko probiert und auf arabischen Sitzkissen pausiert. Mein Epcot-Bummel führt mich natürlich auch nach ‚Germany‘, das mit Fachwerkhäuschen und deutschen Verkäuferinnen im Dirndl aufwartet, die sich über einen kleinen Plausch mit Besuchern aus der Heimat freuen. Das Abschlussfeuerwerk über der World Showcase Lagoon rundet diesen entspannten Tag ab. Glücklich und zufrieden erreiche ich das Yacht Club Resort, falle sofort ins Bett und träume von bunten Luftballons mit Micky Maus-Ohren.