By Wiebke Flegel

Ich persönlich verbinde viele Momente meiner Kindheit mit Disneyfilmen. Ob das nun in jungen Jahren die beliebten Zeichentrickklassiker wie das Dschungelbuch (mein erster Kinofilm überhaupt!), Cap und Capper oder Arielle waren oder dann etwas später die faszinierenden Natur- und Abenteuerfilme wie „Die Wüste lebt“ oder „Die Schatzinsel“ – Disneyfilme gehörten einfach dazu und haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Mit meiner Großen habe ich mich herrlich in der Disney-Fassung von Rapunzel amüsiert, die Kleine liebt die klassischen Micky-Cartoons und einer meiner Favoriten der neueren Zeit ist Lilo & Stitch. Der heutige Blog Post lässt meine und vielleicht auch eure Kindheit wieder aufleben und weiht euch in das Leben von Walter Elias („Walt“) Disney ein.

Die Karriere des 26-fachen Oscar Gewinners verlief nicht von Beginn an erfolgreich. Zwar entdeckte Walter schon in jungen Jahren sein Talent für das Zeichnen und baute sein Wissen eifrig in Abendkursen aus, dennoch musste er einige Hürden als glückloser Illustrator nehmen, bis er schließlich im Jahr 1927 mit ‚Mickey Mouse‘ seinen Karrieredurchbruch feierte. Zuvor hatte er als Angestellter bei der Kansas City Film Ad Company ein Gespür für die Zeichentrickbranche entwickelt und durch präzise Zeichnung der kleinsten Bewegungen die Comic-Szene bereichert.
Mit dem Erfolg seiner Figur ‚Mickey Mouse‘ (Walters Frau Lilly konnte ihn von dem ursprünglichen Namen ‚Mortimer Mouse‘ abbringen) hatte sich Walter in die Herzen des Publikums gezeichnet. Bald gab es keine Kinovorstellung mehr, in der nicht ein kurzer Vorfilm aus dem Hause Disney lief. Neue Figuren wie Donald, Goofy und Pluto kamen hinzu, die Filme wurden technisch immer hochwertiger und mit Ton- und Musikeffekten sowie neuen Animationstechniken versehen. ‚Schneewittchen und die sieben Zwerge‘ katapultierte Walter im Jahr 1935 dann endgültig in das ‚Who is who‘ der Filmbranche. Der Zeichentrickfilm spielte über 45 Millionen US-Dollar ein und wurde mit dem Ehren-Oscar ausgezeichnet.

Die Glückssträhne des Unternehmers wurde jäh vom Beginn des 2. Weltkriegs unterbrochen. Um drohenden Bankrott abzuwenden, ging Walter mit seiner Firma an die Börse und vertiefte sich voll und ganz in die Produktion von Natur- und Abenteuerfilmen. Seinen Traum, irgendwann einen Vergnügungspark zu kreieren, in dem Besucher ganz real seinen Zeichentrickfiguren begegnen konnten, behielt er trotz der Krisenjahre im Hinterkopf. Walters Idee stieß bei seinem Bruder, der im Unternehmen für die Finanzen zuständig war, und den Aufsichtsräten auf taube Ohren und nur wenig Begeisterung. Daher machte sich Walter mit ‚Walt Disney‘ selbständig und eröffnete 1955 Disneyland Los Angeles, das ein großer Erfolg wurde. Dasselbe Konzept auf einer noch größeren Fläche in Florida zu verwirklichen, konnte von ihm zwar noch geplant werden, die Eröffnung von Walt Disney World in Orlando im Jahr 1971 sollte Walter aber nicht mehr erleben -er starb am 15. Dezember 1966 mit nur 65 Jahren. Mit über 800 Auszeichnungen und Preisen gehört Walt Disney zu den prägendsten und meistgeehrten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Alleine 26 Oscars, 37 Oscar Nominierungen und fünf Golden Globes gingen an den Vater von Micky, Minnie & Co.

Mitarbeit: Sabine Weisel